Kathak ist der Klassische Tanz-Stil Nordindiens. Es ist ein Tanz, der die Menschen erfreuen will. Er geht zurück auf die Jahrtausende alte indische künstlerische Tradition. Es begann mit den „Kathakas“, den von Ort zu Ort ziehenden Barden des alten Indien. Seine heutige Gestalt entwickelte er zur Zeit der Mogul-Höfe, als altindisch-hinduistische und altpersisch-moslemische Kunstformen eine einzigartige Synthese eingingen nicht nur im Bereich Musik und Tanz, sondern auch in der Bildenden Kunst.
Der Kathak-Tanz hat zwei Seiten die rein musikalische und die erzählende Seite.
Kennzeichnende Merkmale des Kathak sind kraftvolle rhythmische Fußarbeit, anmutige Arm- und Handbewegungen, rasche Drehungen, schöne Körperhaltungen, ausdrucksvolle Mimik und das sogenannte „Parhant“, das Sprechen und Klatschen rhythmischer Sequenzen. Für die erzählende Seite des Kathak kommen die „Mudras“, die Sprache der Hände, dazu.
Im Prozess des Erlernens dieses Tanzes steht nicht - wie oft im Leistungssport oder in der Schule - irgendeine Art von „messbaren“ Ergebnissen, sondern etwas anderes im Vordergrund: die Freude am harmonischen Zusammenspiel von Rhythmus und Bewegung, Kraft und Anmut, Körper, Geist und Seele und das nicht in Konkurrenz zu den anderen Lernenden, sondern in einem ganz individuellen, der eigenen Persönlichkeit angepassten Lernprozess.
Dabei ist die Vorstellung, dass dieser Lernprozess irgendwann zu einem Ende finden würde, an dem der/die Lernende „fertig“ sei, der Philosophie dieses Tanzes fremd. Die „Prüfungen“, die man in dieser Tanzart seit einiger Zeit ablegen kann, dienen lediglich dazu, den eigenen Lernprozess zu strukturieren.
Neues im Kathak zu lernen gibt es ein Leben lang, und es gilt, sich lebenslang weiterzuentwickeln.